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16.05.2020, 17:39 Uhr | Susanne Reichert
CDU Oberrad plädiert für ehrenamtlichen Feldschütz für die Oberräder Felder
 

„Dass die Wege zwischen den Feldern der Oberräder Gärtnereien zum Spazierengehen oder Radfahren genutzt werden, ist nicht das Problem“, betont der Vorsitzende der CDU Oberrad, Stadtverordneter und Ortsvorsteher Christian Becker. „Aber dass den Erwerbsgärtnereien bei der Ausübung ihrer Tätigkeit das Leben schwer gemacht wird, ist uns schon länger ein Dorn im Auge.“

Christian Becker & Susanne Reichert
  

Die Problematik, der sich die Gärtner gegenübersehen, reicht von Selbstbedienung auf den Feldern und in den Gewächshäusern, Vandalismus bis hin zur unsachgemäßen Nutzung der Felder als Freizeitflächen für Picknicks oder Federballspiele. Verständnis, wenn seitens der Gärtner freundlich darauf hingewiesen wird, bringt man nur selten auf - im Gegenteil, oftmals werden diese noch unfreundlich abgekanzelt oder beschimpft. Die CDU Oberrad verspricht sich von der Kontrollfunktion eines Feldschützes eine deutliche Verbesserung der Situation.

„Wenn die Personalkapazität der Stadtpolizei die Abstellung einer Stadtpolizistin oder eines Stadtpolizisten aufgrund der vielen Aufgabenschwerpunkte nicht hergibt, muss man nach Alternativen suchen“, so Becker weiter. „Das Konzept zur Etablierung eines ehrenamtlichen Feldschützes, der sich aktiv für die Belange der Gärtnereibetriebe, eine saubere Umwelt und intakte Natur einsetzt und mit entsprechenden Kompetenzen ausgestattet ist, wäre eine gute Lösung.“

Eine solche Funktion ehrenamtlich zu besetzen, ist durchaus nicht unüblich. Susanne Reichert, Pressesprecherin der CDU Oberrad, hat sich diesbezüglich schlau gemacht. „In einigen Gemeinden ist das schon lange Usus. Meist wird diese Aufgabe von Rentnern, Jägern oder Landwirten übernommen. Angebunden ist der ‚Naturpolizist‘ in der Regel an die Gemeinde- oder Stadtverwaltung oder an das Umweltamt.“

Durch die Überwachung der Felder könnten die ökonomischen und ökologischen Schäden deutlich verringert werden; gezielte Aufklärungsarbeit über den Anbau und die Nutzung der Felder könnte auch Verstößen aus Gedankenlosigkeit oder Nichtwissen vorbeugen. Handlungsbedarf besteht in jedem Fall, da sind sich Christian Becker und Susanne Reichert einig. Gerade die Diskussionen um den Klimawandel und die derzeitige Corona-Pandemie zeigen, wie wichtig der regionale Anbau von Obst und Gemüse ist.

Und wer in den Genuss des frischen Oberräder Gemüses kommen möchte, der kann dies auch ganz legal auf dem Oberräder Wochenmarkt kaufen und muss es nicht vom Feld klauen. Diesen freundlichen Hinweis liest man jetzt auf den Schildern der Gärtnerei Jung, die Thomas und Angela Jung auf ihren Feldern platziert haben. Im Zweifelsfall scheue man sich auch nicht, die Polizei zu rufen.

Erfreulicherweise wurde in der heutigen Sitzung des Ortsbeirates 5 der Antrag zur Erstellung eines Konzeptes zur Etablierung der Funktion eines ehrenamtlichen Feldschützes einstimmig verabschiedet und geht nun in den Geschäftsgang des Magistrates der Stadt Frankfurt.