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21.03.2020, 19:32 Uhr | Susanne Reichert
„Alltagshelfer in der Nachbarschaft“ – Oberrad organisiert sich in Zeiten der Corona-Krise


„Das ist ein Ausnahmezustand, auf den man in diesem Maße gar nicht vorbereitet sein kann“, erklärt Susanne Reichert, Pressesprecherin der CDU Oberrad. „Wenn das öffentliche Leben zum größten Teil zum Erliegen kommt, muss man sich organisieren und ist aufeinander angewiesen.“

Susanne Reichert


Unwirklich habe es sich angefühlt, als die Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Corona-Virus in der letzten Woche plötzlich an Fahrt aufgenommen haben. Innerhalb weniger Tage mussten unzählige Veranstaltungen abgesagt und Sitzungen verschoben werden. Auch Stadtverordneter und Ortsvorsteher Christian Becker hat alle weiteren Termine gecancelt, Orts- sowie Gesprächstermine wurden abgesagt und die Ortsbeiratssitzung auf ein zeitliches Minimum von sieben Minuten reduziert.

„Wenn man die Prognosen der Experten zusammenfasst, dann steht uns der große Anstieg der Infektionen in Deutschland noch bevor und da kommt natürlich sehr schnell die Frage auf, wie man Hilfe für Menschen mit Handicaps oder Vorerkrankungen organisieren kann, die der benannten Risikogruppe angehören und sich eben nur sehr eingeschränkt in der Öffentlichkeit bewegen können oder wollen“, so Susanne Reichert weiter.

Oberrad ist bekannt für Zusammenhalt und nachbarschaftliches Miteinander und so haben der Oberräder Florian Reußenzehn, Christian Becker und Susanne Reichert sehr schnell eine Initiative auf die Beine gestellt, die im Notfall Hilfe anbietet: Die „Alltagshelfer in der Nachbarschaft“. Eine kleine Datenbank wurde angelegt und nach einem Aufruf bei Facebook wurden alle Bürgerinnen und Bürger, die sich als Helferinnen oder Helfer gemeldet haben, mit Namen, Telefonnummer und Adresse erfasst. So können Anfragen hilfsbedürftiger Personen in deren unmittelbarer Umgebung koordiniert werden, sodass auch die Helferinnen und Helfer möglichst kurze Wege haben. Angeboten wird Unterstützung bei Einkäufen oder anderen Erledigungen – je nach dem, was angefragt wird.

„Einige Personen haben sich schon gemeldet und alle konnten wir versorgen“, freut sich Susanne Reichert. „Im Moment ist es noch überschaubar, aber ich denke, in den nächsten Wochen werden die Anfragen zunehmen. Aber mit über 30 Helferinnen und Helfern sind wir gut aufgestellt; natürlich hoffen wir, dass auch alle gesund bleiben.“

Wer Hilfe in Anspruch nehmen möchte, kann sich telefonisch bei Susanne Reichert (Telefon: 0177/3443679) oder Florian Reußenzehn (Telefon: 01511/7272593) melden, sodass sich ein Alltagshelfer so schnell wie möglich mit der betroffenen Person in Verbindung setzen kann.