CDU Oberrad Besuchen Sie uns auf http://www.cdu-oberrad.de DRUCK STARTEN |
|
Pressearchiv
Drei Wochen Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen: Christian Becker zieht Zwischenbilanz in der Corona-Krise Die Corona-Pandemie hat Frankfurt noch immer fest im Griff und auch im Stadtteil Oberrad spürt man die Auswirkungen der Maßnahmen, die zur Ausbreitung der Virusinfektion angeordnet worden sind. Restaurants, große Teile des Einzelhandels, Friseure, Kosmetikstudios, das Eiscafé, Kindergärten und die örtliche Grundschule sind geschlossen. Stadtverordneter und Ortsvorsteher Christian Becker, gleichzeitig Vorsitzender der CDU Oberrad, zieht nach drei Wochen eine Zwischenbilanz: Herr Becker, die Corona-Krise hat uns noch immer fest im Griff und wir leben jetzt drei Wochen mit der Kontaktsperre und anderen Maßnahmen, die in diesem Zusammenhang angeordnet wurden. Wie empfinden Sie die aktuelle Situation in Oberrad? Die aktuelle Situation in Oberrad hat etwas Beklemmendes. Oberrad wirkt in Teilen wie ein Geisterstadtteil. Es ist wenig Leben auf den Straßen. Deutlich wird diese Ausnahmesituation am samstäglichen Wochenmarkt. Vor der Kontaktsperre diente der Wochenmarkt nicht nur der Versorgung der Oberräder Bürgerinnen und Bürger, sondern war auch ein wichtiger Kommunikationsmittelpunkt, wo man sich gerne getroffen hat, um sich auszutauschen. Diese Funktion ist dem Markt derzeit verlorengegangen. Die Vereine sind eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Die Vereine bieten unseren Bürgerinnen und Bürger Angebote für deren Freizeitgestaltung und sind zudem ein wichtiger Kommunikationsmittelpunkt, gerade für Kinder und Jugendliche. Zugleich lebt ein Verein von den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern und kann nur so stark sein, wie es das ehrenamtliche Engagement ist. Durch die Kontaktsperre ist das Vereinsleben derzeit fast zum Erliegen gekommen. Auch die hervorragende Kinder- und Jugendarbeit findet - wenn überhaupt - nur sehr eingeschränkt statt. Wichtig ist, dass sich nach der Zeit von Corona wieder genug Vereinsmitglieder zusammenfinden, die die vielseitigen Aktivitäten auch weiterhin unterstützen und dass die Bürgerinnen und Bürger die vielen Angebote der Vereine wieder annehmen.
Die Diskussionen um das 2. Schulhalbjahr sind überflüssig und wenig hilfreich. Sie verunsichern vor allen Dingen die Schülerinnen und Schüler und deren Eltern. Die Sommerferien beginnen am 03.07.2020. Von den Osterferien bis zu den Sommerferien sind noch 11 Wochen. Sechs Wochen ist im 2. Schulhalbjahr Unterricht erteilt worden, drei Wochen fand bereits Homeschooling statt, in denen die Schülerinnen und Schüler mit Unterrichtsstoff versorgt worden sind. Es ist keine Option, dieses Schuljahr zu annullieren, zumal das 1. Halbjahr stattgefunden hat. Die Schülerinnen und Schüler haben sechs Wochen Unterricht erhalten, der durchaus auch benotet werden kann und auf dieser Basis kann sehr wohl eine Versetzungsentscheidung getroffen werden. Es wird Schülerinnen und Schüler geben, die das Schuljahr nicht bestehen werden und deshalb das Schuljahr wiederholen müssen. Dann wird es Schülerinnen und Schüler geben, die nicht versetzt werden, aber die Möglichkeit einer Nachprüfung erhalten. Hier ist zusammen mit den betroffenen Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern zu überlegen, inwieweit es sinnvoll ist, zu dieser Nachprüfung anzutreten. Bei den Schülerinnen und Schülern, die vom Notenbild her versetzt werden, muss im Einzelfall ggf. entschieden werden, ob das freiwillige Wiederholen der Jahrgangsstufe sinnvoll ist. Dies alles ist jedoch individuell zu betrachten und sollte keinesfalls eine Kollektiventscheidung darstellen!
Der größte Einschnitt in der aktuellen Situation ist, dass ich meine Eltern nur noch aus der Distanz sehen kann. Beide haben sich freiwillig in häusliche Quarantäne begeben und meiden jeglichen persönlichen Kontakt zu ihrem Umfeld. Desweiteren fehlt mir auch der persönliche Kontakt zu meine Kolleginnen und Kollegen und meine Schülerinnen und Schüler sowie der Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen aus der Politik und zu den Bürgerinnen und Bürgern. Glücklicherweise ist dank der Digitalisierung und der sozialen Medien nur der persönliche Kontakt eingeschränkt; ein virtuelles Miteinander ist weiterhin möglich.
Positiv ist, dass man sich mehr für seine Mitbürgerinnen und Mitbürger interessiert. Die Frage nach der Gesundheit und dem Wohlbefinden nimmt einen anderen Stellenwert ein. Ich hoffe, dass uns das positive Miteinander auch nach der Überwindung der Krise erhalten bleibt. |